FFP-Pressemitteilung 3 / 2017

Familienbewusstsein - Mehr als ein Frauenthema

15. Mär 2017
© WWU/Peter Grewer; v.l.: Norbert Robers, Christina Kampmann, Matthias Schwarte, Regina Ahrens, Jutta Dalhoff

Am 8. März 2017 lud die Pressestelle der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) zu einer Podiumsdiskussion ein. Unter dem Titel „Mehr Schein als Sein? Familienbewusstsein an der WWU“ diskutierten die nordrhein-westfälische Familienministerin Christina Kampmann, WWU-Kanzler Matthias Schwarte, Jutta Dalhoff, Leiterin des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung in Köln und Dr. Regina Ahrens, Geschäftsleiterin des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik (FFP).

Auch wenn die Veranstaltung am Weltfrauentag stattfand, wurde in der Expertinnen- und Expertenrunde eines klargestellt: Vereinbarkeit ist nicht nur ein Frauenthema. Immer mehr Männer wünschen sich neben dem Beruf mehr Zeit für die Familie. Oftmals entscheiden sich Paare nach der Geburt des ersten Kindes dennoch für eine eher traditionelle Arbeitsteilung.

Wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch zu wenig gefördert? „Wir müssen sehen wo wir herkommen. Vor fünfzehn Jahren gab es Angebote, wie Elterngeld und Elternzeit und einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz noch nicht“, gab Regina Ahrens bei der Podiumsdiskussion zu bedenken. Auch die NRW-Familienministerin, Christina Kampmann, rückte die Kinderbetreuung in den Blick. Die Qualität und die Kosten der Kinderbetreuung seien zentrale Punkte, über die diskutiert werden müsse.

Gerade an Hochschulen spiele aber auch die Befristung von Arbeitsverträgen eine wichtige Rolle, so Jutta Dalhoff. Sie sprach sich dafür aus, dass die Hochschulen im Rahmen ihrer Möglichkeiten kreativ werden, um ihr Personal zu halten und forderte gleichzeitig von der Politik, Veränderungen einzuleiten.

WWU-Kanzler Matthias Schwarte unterstrich die Bedeutung des Themas „Familienbewusstsein“ für die Universität Münster und verwies auf das vielfältige Angebot, das im Servicebüro Familie der WWU gebündelt wird.

Einig waren sich die Expertinnen und Experten, dass die Kinderbetreuung zwar eine wichtige, bei weitem aber nicht die einzige Stellschraube bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist. Familienbewusste Arbeitgebende müssten zum Beispiel auch Beschäftigte in den Blick nehmen, die Angehörige pflegen – im Sinne einer lebensphasenorientierten Personalpolitik. „Ganz wichtig für eine erfolgreiche familienbewusste Personalpolitik ist auch, dass das Thema in der Unternehmenskultur verankert und von den Führungskräften mitgetragen wird“, so Regina Ahrens.

Hintergrund

Die Pressestelle der WWU beleuchtete ein halbes Jahr lang den Themenschwerpunkt „Familienbewusstsein“. Dabei wurden Maßnahmen, Herausforderungen und Erfahrungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf beziehungsweise Studium an der WWU vielfältig und differenziert betrachtet. Das FFP als wissenschaftliches Kompetenzzentrum für Familienpolitik und familienbewusste Personalpolitik unterstützte die Pressestelle bei der Ausgestaltung einzelner Themenbereiche.

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