FFP-Pressemitteilung 3 / 2010

Führungskräfte und Familienbewusstsein

10. Jun 2010

Münster, 10.06.2010: Führungskräfte in familienbewussten Unternehmen stellen sich selbst hinten an, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht. Das hat eine Befragung des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik in Unternehmen mit dem audit berufundfamilie ergeben.

Die Balance zwischen Unternehmen, Mitarbeitern und eigenen Familienpflichten kennzeichnet die spezielle Problematik von Führungskräften. Die Arbeitsbelastung und die Verantwortung sind hoch, so dass weniger Zeit für anderes bleibt. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht sich entsprechend selbst mit Vereinbarkeitsfragen konfrontiert – sei es Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen. Männer in Führungspositionen sind hier deutlich häufiger betroffen als ihre weiblichen Kollegen, die sich oft bewusst für eine Karriere und gegen eine Familie entschieden haben.

Die Herausforderungen der Vereinbarkeit schätzen Führungskräfte allgemein für sich selbst problematischer ein als für ihre Mitarbeitenden. Um den Pflichten im Unternehmen und zu Hause nachkommen zu können, binden sie vor allem andere Familienmitglieder mit ein und greifen auf flexible Arbeitszeitmodelle zurück. Andere Angebote, wie etwa die Elternzeit, werden von Führungskräften zwar hoch eingeschätzt, aber nur sehr wenig genutzt. Die längere Abwesenheit vom Arbeitsplatz für die Betreuung eines Neugeborenen soll in erster Linie Mitarbeitern helfen, die keine Führungsposition bekleiden.

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