FFP-Pressemitteilung 2 / 2018

Wenn der Druck nicht nachlässt: Burnout als Risikozustand

26. Feb 2018

Stress kennen wir alle. Wird die Anspannung zum Dauerzustand, kann es zur vollständigen Erschöpfung kommen. Die Zahl der Ausfalltage aufgrund psychischer Erkrankungen nimmt seit Jahren zu. Die IKK classic und die Handwerkskammer Münster (HWK) machen sich stark im FFP-Projekt „Fit für Führung und Familie“. Das Projekt ist zugeschnitten auf Führungskräfte im Handwerk.

Diese Zerreißprobe kennen fast alle Arbeitnehmenden mit Familienpflichten: den Spagat zwischen beruflichen Anforderungen und Sorgearbeit in der Familie. Nicht selten führt der Stress, den das Hin- und Herspringen zwischen Arbeitsplatz und Familie erzeugt, zu dauerhaften Erschöpfungszuständen. Ein Burnout selbst ist zwar keine Krankheit, es kann jedoch in gravierende Erkrankungen münden, wenn man nichts unternimmt. Nicht selten ist Arbeitsunfähigkeit die Folge. Eine Analyse der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK 2012) ergab, dass die Zahl der Arbeitsunfähigkeits-Tage wegen psychischer Erkrankungen allein zwischen 2001 und 2010 von 33,6 auf 53,5 Millionen stieg.

Handwerkszeug, um Burnout zu verhindern

Seit 2013 nimmt der Gesetzgeber die Unternehmen stärker in die Verantwortung, die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten schützen. Aber auch Führungskräfte und Geschäftsführende müssen auf sich achten. „Wie sich zeigt, ist Vorbeugung die beste Medizin gegen Überbelastung“, sagt Christian Pälmke, Projektmitarbeitender des Forschungsprojektes „Fit für Führung und Familie“. Pälmke: „Zumeist sind es einfache Regeln, die Führungskräfte beachten sollten. Diese können sie dann als wichtige Vorbilder an ihre Beschäftigten weitergeben. Auf diese Weise können mit oft simplen Maßnahmen effektiv Überlastungen verhindert werden.“

Kurzintervention mit praxisnahen Tipps

Im Rahmen des genannten Projekts veranstaltet das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik eine „Kurzintervention Burnout“. Am 28.02.2018 um 10 Uhr sind Führungskräfte des Handwerks in die Räumlichkeiten der IKK classic in Münster-Nord geladen. Auf der Veranstaltung geht es darum, Anzeichen für psychische Störungen früh zu erkennen und Maßnahmen zur Vorsorge zu ergreifen. Anhand von Fallbeispielen zeigt eine Referentin der IKK classic, wie Betriebe und Arbeitnehmende mit dem Thema umgehen und Burnouts verhindern können.

Zum Projekt

Das Projekt „Führungskräfte im Handwerk (FüH)“ ist ein mehrdimensionales Unterstützungskonzept zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität von Führungskräften und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Federführung liegt beim Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP), Forschungsschwerpunkt an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL). Als Kooperationspartnerin engagiert sich im Projekt zum einen die IKK classic. Als Krankenkasse des Handwerks bringt sie einschlägige Erfahrungen im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung für die Zielgruppe mit. Zum anderen unterstützt die Handwerkskammer (HWK) Münster mit ihrer umfassenden Expertise rund um das Thema Personalentwicklung im Handwerk das Projekt.

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