FFP-Pressemitteilung 12 / 2016

Wenn Mittelständler und Großunternehmen in der Personalarbeit voneinander lernen

16. Jun 2016

Wie sich unternehmerische Ziele und die Lebens- und Berufsphasen von Beschäftigten auf kluge Weise in Einklang bringen lassen, untersucht ab sofort ein wissenschaftliches Projekt zur lebensphasenorientierten Personalpolitik unter Federführung des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik (FFP) in Münster. Zur Auftaktveranstaltung trafen Anfang der Woche in Düsseldorf erstmalig auch alle Praxispartner zusammen: unter anderem das Großunternehmen thyssenkrupp Steel Europe AG sowie die beiden Mittelständler Helmut Beyers GmbH und Kurt Pietsch GmbH & Co. KG.

Innovationen für Unternehmen, Work-Life-Balance für Beschäftigte

Ziel des Projekts „Lebensphasenorientierte Personalpolitik – Unternehmenslernen bei komplexen sozialen Innovationen“ ist, dass Konzerne und Mittelständler drei Jahre lang wissenschaftlich begleitet durch intensiven Austausch voneinander lernen. Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
„Demografische und sozioökonomische Entwicklungen erfordern einen verantwortlichen Umgang mit der Belegschaft, dem Potenzial eines Unternehmens“, erklärt Irene Gerlach, Professorin an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL) und wissenschaftliche Leiterin des FFP. „Die Bedürfnisse von Beschäftigen sind vielfältig, je nachdem, welche Lebensphase und welchen Lebensbereich sie betreffen“, so die Projektleiterin. „Das Spektrum reicht von Eltern, die gerne Beruf und Familie vereinbaren möchten über Beschäftigte, die pflegebedürftige Angehörige betreuen bis hin zum Wunsch von Arbeitnehmenden, beim Übergang in die Rente betrieblich begleitet zu werden. Auch geht es darum, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten und die Belegschaft über die gesamte Berufslaufbahn hinweg weiterzubilden. Durch einen ganzheitlichen Ansatz – der lebensphasenorientierten Personalpolitik – können wir in Betrieben eine passgenaue, mit allen Unternehmensbereichen verzahnte Personalführung entwickeln.“

Partnerschaften für individuelle Lösungen

Den Kern des Projektes, das das FFP durchführt, bildet die Lernpartnerschaft zwischen einem großen und einem mittelständischen Unternehmen. Bei der Entwicklung und Umsetzung der lebensphasenorientierten Personalpolitik wird vor allem die mittlere Führungsebene einbezogen. Die erarbeiteten Maßnahmen werden im Projektverlauf in den Betrieben implementiert und sollen diesen ermöglichen, ihre Fachkräfte zu halten und wettbewerbsfähiger zu werden.

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