FFP-Pressemitteilung 6 / 2021
Diversity-Tag: Im Dialog entfaltet sich die Kraft der Vielfalt
Gerade Vielfalt birgt ein großes, teilweise noch ungenutztes Potenzial, das streicht der Deutsche Diversity-Tag (18. Mai 2021) heraus. Wie dieser „Schatz“ in der Arbeitswelt „gehoben“ werden kann, zeigt ein praxisorientiertes Projekt aus dem FFP. Eine zentrale Erkenntnis des Tandem-Projekts NRW: Es ist oft die soziale, menschenorientierte Unternehmens- und Kommunikationskultur, die den Erfolg hervorbringt.
Die gelebte Vielfalt in unserer Gesellschaft wächst – und sie wird allerorts sichtbarer. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Arbeitswelt wider. Viele Unternehmen haben das Potenzial entdeckt, dass eine vielfältige, facettenreiche Belegschaft mitbringt. Dennoch: „Die Erkenntnis alleine reicht natürlich nicht aus“, hält FFP-Geschäftsleiter Henning Stroers fest. „In vielen Betrieben sollte der Bedeutung von Diversität noch konkreter in der Führungskultur Rechnung getragen werden.
Meilensteine für Diversität: passgenaue Personalmaßnahmen
Vor allem mittelständische Unternehmen sind noch im Entwicklungsstadium, die Maßnahmen für mehr Diversität individuell auf die Bedarfe ihrer Angestellten abzustimmen. Stroers: „Hier ist noch Pionierarbeit zu leisten, weil viele Lösungen erst ‚aus der Traufe‘ gehoben werden müssen.“
Eines der wohl größten und meistbeackerten derzeitigen Arbeitsfelder: Personalmaßnahmen, die es auch Frauen mit Fürsorgepflichten erlauben, Führungsaufgaben zu übernehmen.
„Out-of-the-box-Denken”: im Doppelpack leichter
Seit gut einem Jahr läuft nun das Tandem-Projekt NRW auf „Hochtouren“. Anfangs gebremst durch Corona, zeigte sich doch gerade in der Pandemie, wie wichtig der konkrete Austausch von kleinen und mittelständischen Unternehmen untereinander ist.
Durch Corona mussten Betriebe in kürzester Zeit neue Arbeits- und Organisationsformen entwickeln und der Belegschaft anbieten. Das war gerade für kleinere und mittlere Unternehmen ein Kraftakt.
Das Tandem-Projekt NRW bot die Möglichkeit, bei anderen „abzuspicken“. Egal, ob es um technische Möglichkeiten oder um die Organisation von Arbeit ging: Die Vorerfahrungen in anderen Unternehmen und die Fachexpertise durch das FFP gab den teilnehmenden Betrieben Orientierung, Inspiration und konkrete Hilfe.
Dialog als Basis von gelebter Vielfalt
„Eine zentrale Säule der erfolgreichen Mitarbeitendenführung ist ein gutes Kommunikations- und Informationskonzept“, erläutert Soziologe Henning Stroers, der auch das Tandem-Projekt NRW mit wissenschaftlicher Expertise begleitet.
Vor allem unter den Pandemie-Belastungen, hat sich gezeigt, dass für Arbeitnehmende ein aktiver und konstanter Dialog an Bedeutung gewonnen hat, so zeigen es Studien, beispielsweise vom eine Erhebung es Instituts für Beschäftigung und Employability IBE. Ein Stimmungsbild, welches sich auch in den Tandem-Treffen bestätigte.
„Wir spüren in der Krise mehr denn je, wie wichtig es unseren Angestellten ist, dass ihre Führungskraft ein offenes Ohr für individuelle Anliegen hat“, berichtet Claudia Diermann vom Hausärzteverband Westfalen-Lippe. „Gerade, weil die Bedarfe, Ansprüche und Ängste so unterschiedlich sind, brauchen die Mitarbeitenden persönliche Beachtung – nicht zuletzt für die Motivation und die Arbeitsfähigkeit.“
Kim Natalie Herzog von der geba Kunststoffcompounds GmbH aus Ennigerloh unterstreicht: „Direkte Ansprache und persönliche Kommunikation – darauf kommt es aktuell an. Ich habe nie zuvor so viel Wichtiges über unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfahren“.
Den Austausch aufrecht halten
Das Projekt zum Unternehmenslernen befindet sich nun bei der „Kür“: Nachdem sich die teilnehmenden Betriebe ausgiebig im ersten Tandem ausgetauscht haben, können sie ihre Personalpolitik im „Cross-Tandem“ nachjustieren.
In neuer, an den Themen ausgerichteter Zusammensetzung nehmen die Projektbetriebe weitere Arbeitsfelder ins Visier, die sie optimieren möchten.
„Eine gelingende familienbewusste Personalpolitik ist eine nicht zu unterschätzende Daueraufgabe“, gibt Henning Stroers zu bedenken. „Nicht nur die Technik entwickelt sich weiter, auch unsere Gesellschaft ist im dauerhaften Wandel. Eine kluge Unternehmensführung bleibt stets nah an den Beschäftigten und agiert aktiv, statt nur zu reagieren.“