FFP-Pressemitteilung 9 / 2015

FFP-Appell am Welt-Alzheimertag

21. Sep 2015

Erste Schritte sind getan: Durch das neue Pflegestärkungsgesetz I bekommen Demenzkranke wichtige finanzielle Hilfen. Mit dem zweiten Gesetz folgen ab 2017 weitere Verbesserungen für die Erkrankten. Anlässlich des Welt-Alzheimertags postuliert das FFP: Auch die pflegenden Angehörigen benötigen mehr Unterstützung.

Persönliche Herausforderung: Pflege von Demenzkranken

Rund 80 Prozent aller Demenzkranken werden von ihren Angehörigen versorgt und begleitet. Gleichzeitig wird die Zahl der Erkrankungen aufgrund der demografischen Entwicklungen drastisch zunehmen. „Bis zum Jahr 2050 ist mit einer Verdopplung der Krankheitsfälle zu rechnen“, so Ann Kristin Schneider, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungszentrums für Familienbewusste Personalpolitik und im Projekt Unternehmensnetz Pflege und Beruf. Die Belastungen der Familienmitglieder sind dabei groß, nicht zuletzt, da auch Persönlichkeitsveränderungen zum typischen Krankheitsbild gehören. Der konkrete Verlauf ist jedoch höchst individuell und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Genauso individuell müssen die Lösungen für die auftretenden Probleme sein. Ann Kristin Schneider: „Für pflegende Angehörige heißt das: langfristig flexibel bleiben, wenn es darum geht, die Pflege und Betreuung eines Familienmitglieds zu organisieren.“

Berufliche Herausforderung: Vereinbarkeit von Pflege & Beruf

Dass diese Flexibilität im Beruf nicht immer gegeben ist, zeigen einschlägige Untersuchungen des FFP . „Es braucht eine familienbewusste Personalpolitik, um pflegende Angehörige passgenau zu unterstützen“, resümiert Wissenschaftlerin Ann Kristin Schneider. „So lassen sich auch betriebliche Folgenkosten vermeiden. Denn auch für Unternehmen können durch eine mangelnde Vereinbarkeit von Pflege und Beruf nachweislich enorme Kosten entstehen.“ Damit profitieren schließlich nicht nur die Erkrankten und ihre pflegenden Angehörigen von familienbewussten Maßnahmen, sondern auch die Unternehmen selbst.

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