FFP-Pressemitteilung 4 / 2019

Kinderrechtsjahr 2019: Mehr Vereinbarkeit für mehr Teilhabe

15. Apr 2019

2019 ist das Kinderrechtsjahr – denn die UN-Kinderrechtskonvention feiert ihren 30. Geburtstag. Für das FFP ein Anlass, auf die Ursachen von Kinderarmut zu blicken. Am 02. April trug Prof. Dr. Irene Gerlach, wissenschaftliche Leiterin des FFP, im NRW-Landtag ihre Lösungen für weniger Kinder in Armut vor: eine höhere Erwerbstätigkeit von Müttern. Mehr Vereinbarkeit. Gefragt sind hierfür sowohl Politik als auch Wirtschaft.

„Die Erwerbstätigkeit von Eltern sichert ihre Kinder gegen Armut ab“, so Prof.in Dr.in Irene Gerlach vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik. „Dies gilt vor allem für die Erwerbstätigkeit von Müttern, insbesondere für alleinerziehende. Das klingt logisch und fast selbstredend. Leider aber ist ebendiese Absicherung für Kinder in Deutschland vielfach nicht gegeben. “

Der Dreh- und Angelpunkt

Wie Professorin Gerlach bei ihrer Anhörung im Landtag Anfang April ausführte, hätten Kinder von nicht erwerbstätigen Müttern nachweislich die am wenigsten gesicherte Einkommensposition. Nicht nur für die materielle Situation, sondern auch für eine gesunde Entwicklung von Kindern, für deren Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung sei die Erwerbstätigkeit von Eltern ein zentraler Faktor, so die Wissenschaftlerin
„Bei Kindern, die nur bei Vater oder Mutter aufwachsen, bedarf es einer Vollzeiterwerbstätigkeit des alleinerziehenden Elternteils, damit das Armutsrisiko unterdurchschnittlich bleibt“, erläuterte die Expertin die Bedeutung der elterlichen Erwerbstätigkeit.

Am Ball: Politik und Unternehmen

Um mehr Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, sieht Gerlach zwei Instanzen am Zuge: Für die Politik heißt es, die Betreuungsinfrastruktur weiter auszubauen – ein Unterfangen, das schon lange auf der politischen Agenda steht, aber weiterhin forciert werden muss. Dazu gehört, die frühkindliche Förderung und die Bildungs- und Teilhabeförderung von Kindern jeden Alters weiter zu verbessern.
Der zweite „Ball“ liegt im Feld der Unternehmen: Ihnen kommt die Aufgabe zu, für ihre Beschäftigten und potenzielle Beschäftigte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf über personalpolitische Maßnahmen zu erleichtern. Professorin Gerlach: „Die weitere Verbreitung familienbewusster Personalpolitik ist ein wichtiger Schritt gegen Armut von Kindern und für ihre ganzheitliche Teilhaben an unserem gesellschaftlichen Leben.“

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