FFP-Pressemitteilung 10 / 2017

Männertag: Mehr Väter für ElterngeldPlus gewinnen

19. Nov 2017

Am 19. November ist Internationaler Männertag.  Die neuesten Quartalszahlen zum Elterngeld-Bezug belegen zudem, wie ein Jahr nach der Einführung von ElterngeldPlus diese Entgeltersatzleistung angenommen wird. Es zeigt sich: Männer sezten sich immer stärker bei Kinderbetreuung und Familienarbeit ein. Bisher schlägt das neue gesetzliche Instrument ElterngeldPlus aber noch nicht durch. Es bedarf noch einiger Anschubkraft.

Seit Juli 2015 können Eltern das sogenannte „ElterngeldPlus“ bekommen. Immerhin mehr als ein Viertel der Eltern entscheidet sich aktuell für das neue Modell (2016 waren es noch 18 %). Während knapp 30 % der Frauen, die Elterngeld beziehen, ElterngeldPlus in Anspruch nehmen, sind es bei den Männern rund 15 % (2016 waren es noch 10 %).  Die Möglichkeit unter Bezug von Elterngeld-Plus während der Elternzeit stundenreduziert zu arbeiten, wird also zunehmend genutzt. Der Partnerschaftsbonus, der gewährt wird, wenn Vater und Mutter beide zwischen 25 und 30 Wochenstunden arbeiten, ist ein Anreiz, der vor allem von Vätern in Anspruch genommen wird: 29 % der männlichen ElterngeldPlus-Bezieher bekommen diesen Bonus. Durch ihn erhalten Eltern zusätzliche Elterngeldmonate, und können sich die Kinderbetreuung länger teilen. Allerdings bürdet der Gesetzgeber Eltern und Arbeitgebenden bei der Beantragung von ElterngeldPlus einige Hürden auf.

Aufwärtstrend trotz Hemmnissen

„Insgesamt ist beim Bezug von ElterngeldPlus noch viel Luft nach oben“, resümiert Henning Heddendorp, Geschäftsleiter des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik. „Besonders bei den Vätern: Diese nutzen ElterngeldPlus noch eher zögerlich, wenn auch mit steigender Tendenz.“ Gründe für das Zögern liegen u. a.  in der Neuheit dieser staatlichen Förderung, die sich erst noch als familienpolitisches Instrument etablieren muss. Darüber hinaus fußt die Geldleistung auf komplizierte Regelungen, die sowohl für Arbeitnehmende als auch für Arbeitgebende einen hohen bürokratischen Aufwand mit sich bringen

Weniger Bürokratie, mehr Offensive

„Um Väter für ElterngeldPlus zu gewinnen, muss mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden“, so der FFP-Geschäftsleiter. Dies passiere idealerweise auch in Unternehmen, die durch ihre Informationspolitik fähige Mitarbeitende während der Elternzeit im Arbeitsverhältnis halten können. „Damit das ElterngeldPlus seine volle Wirkung entfaltet, muss es transparenter gestaltet und Väter müssen bei der Antragsstellung noch mehr unterstützt werden“, so Henning Heddendorp. „Wir brauchen dafür mehr Offensive von verschiedenen Seiten. Nicht nur Väter sind gefragt, alte Pfade – also den des Familienernährers – zu verlassen, sondern auch Politik und Wirtschaft müssen ihr Quäntchen beitragen - nachbessern, informieren und bestärken.“

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