FFP-Pressemitteilung 9 / 2016

Mai - Monat der Vereinbarkeit

01. Mai 2016

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eines der zukunftsträchtigen und politisch drängenden Themen unserer Zeit, das besonderer gesellschaftlicher und politischer Aufmerksamkeit bedarf.
Im Mai häufen sich die Aktionstage rund um Familie und Beruf. Grund genug, die Vereinbarkeit einen Monat lang in den Fokus zu nehmen. Passend zu den Anlässen – vom Tag der Arbeit bis hin zum Internationalen Tag der Familie – haben wir spannende Neuigkeiten und wichtige Fakten für Sie zusammengetragen.

1. Mai - Tag der Arbeit
Trend-Thema: Arbeitszeitgestaltung

Die Ansprüche von Arbeitnehmenden ändern sich. Bei der Stellenwahl sind vor allem die Rahmenbedingungen eines Jobs entscheidend. Darunter ein TOP-Kriterium: „flexible Arbeitszeitgestaltung“. Wie die repräsentative Studie „Gewünschte und erlebte Arbeitsqualität“ zeigt, bewerten Beschäftigte flexible Arbeitszeiten als sehr wichtig (80 von möglichen 100 vergebenen Punkten). Allerdings: Bei der Befragung der 5.000 Studienteilnehmenden belegte die Zufriedenheit mit dem Kriterium „flexible Arbeitszeit“ den zweitletzten Platz (Punktwert 66 bei möglichen 100 Punkten) – nur die Entlohnung wurde schlechter bewertet.

Vor allem für Beschäftigte mit Familien- und Pflegepflichten sind flexible Arbeitszeiten eine Möglichkeit, ihr Erwerbsleben mit der Fürsorge zu vereinbaren. Arbeitgebende können sich mit dieser Maßnahme also ohne großen Aufwand zufriedene Mitarbeitende sichern.

Mehr zum Thema bei "Erfolgsfaktor Familie"

 

5. Mai - Vatertag
3 Fakten zu aktiven Vätern

Aktive Väter…
1. ...möchten mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.
Aktive Väter beteiligen sich an der Fürsorge für ihre Kinder. Sie sind für den Nachwuchs präsent und nehmen aktiv am Leben der Kinder teil. 79 % der Väter wünschen sich zudem mehr Zeit für ihre Familie, 58 % von ihnen möchten gerne mindestens die Hälfte der Kinderbetreuung übernehmen (BMFSFJ, 2015).

2. ...sind ganz unterschiedlich.
Warum ein Vater sich aktiv in Familienarbeit und Kinderbetreuung einbringt, hat oft ganz unterschiedliche Gründe. Motivation kann sowohl ein inneres Bedürfnis der Väter sein, als auch äußere, zum Beispiel berufliche, Rahmenbedingungen.
Im Rahmen der Studie „Väter in Nordrhein-Westfalen“ arbeitete das Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik vier verschiedene „Vätertypen“ heraus: die „Pragmatiker“, „Traditionellen“, „Aufgeschlossenen“ und „Überzeugten“. Besonders „aktive“ Väter sind vor allem die „Überzeugten“. Wie die Studie zeigt, streben diese Väter nicht nur eine gleichberechtigte Verteilung von Fürsorge und Familienarbeit an, sondern verwirklichen diese auch.

3. ...müssen ihren gewünschten „Lebensweg“ noch ebnen.
Heutige Väter können oft nicht so aktiv sein, wie sie möchten. Sie sind so genannte „neue“ oder „moderne“ Väter, aber vor allem auf der Einstellungsebene.
Denn: In der Zeit, in der Männer Kinder bekommen – der „Rushhour des Lebens“ – tragen sie eine vergleichsweise große Arbeitslast- genauso übrigens wie Mütter. Das zeigt auch die aktuelle Analyse zur Zeitverwendung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Anders als bei Müttern liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten von Vätern auf der beruflichen Sphäre: Sie verwenden deutlich weniger Zeit als Mütter für die Betreuung von Kindern und Tätigkeiten im Haushalt. Zum Teil glauben sie auch, dass die Gesellschaft weiterhin altes Rollenverhalten von ihnen erwarte (z.B. als „Versorger“ der Familie).

Mehr zu den Vätertypen und zur Studie "Väter in Nordrhein-Westfalen"

 

8. Mai - Muttertag
„Mütter stärken“, 5 Fragen an Professorin Irene Gerlach

Sind Mütter wahre Alleskönner? Wie gelingt ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Wo haben sie Unterstützung, wo brauchen sie noch mehr – und von wem? Professorin Irene Gerlach vom FFP zeigt im Interview die Situation der erwerbstätigen Mütter mit aktuellen Zahlen und Forschungsergebnissen auf.

Hier geht es zum Interview!

 

12. Mai - Tag der (Kranken-)Pflege
Aus der Praxis: Vernetzt Pflege ermöglichen

Zehntägige Arbeitsfreistellung, Pflegeunterstützungsgeld, Zinslosdarlehen – der Staat möchte Beschäftigte stärken, die sich im Spagat zwischen Beruf und Angehörigenpflege befinden. Knackpunkt ist allerdings, dass Beschäftigte die gesetzlichen Maßnahmen bisher kaum nutzen. Eine Erkenntnis aus der Projektarbeit des FFP: Die neuen Regelungen sind kaum bekannt.
Wie das Unternehmensnetz „Pflege & Beruf“ aufzeigt, können Angebote auch über die Unternehmen zu den Beschäftigten gebrachten werden. „Vereinbarkeitskoalitionen“ aus Betrieben, Kommunen und Verbänden sind ideale Foren, um maßgeschneiderte Lösungen für Arbeitgebende und Arbeitnehmende zu entwickeln und umzusetzen.
Termin-Hinweis: Erkenntnisse und Praxistipps zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege bietet das Unternehmensetz „Pflege & Beruf“ bei einer Info-Veranstaltung am 24.5.2016 in der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum. Mehr Infos dazu finden Sie hier.

Piktogramm: Was tun, wenn Mitarbeitende Angehörige pflegen?

 

15. Mai - Tag der Familie
Impulse für mehr Vereinbarkeit

Für alle Eltern, die sich die Familienarbeit partnerschaftlich teilen möchten, bietet das ElterngeldPlus einen attraktiven Lösungsweg. Die ersten Zahlen zur ElterngeldPlus-Inanspruchnahme vom Statischen Bundesamt zeigen: 14 % der anspruchsberechtigten Eltern bezogen im vierten Quartal 2015 (zeitweise) ElterngeldPlus.
Mit 8 % ist der Anteil der ElterngeldPlus beziehenden Väter allerdings wesentlich geringer als der Anteil der Mütter (18 %). Das liegt daran, dass Väter nach wie vor eher eine „volle Auszeit“ von einzelnen Monaten (so genannte Vätermonate) nehmen.
Dennoch: Das ElterngeldPlus und der Partnerschaftsbonus sind ein wichtiger Impuls für Eltern. Diese Maßnahmen erleichtern eine partnerschaftliche Arbeitsaufteilung zwischen Vätern und Müttern in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes

Werdende Eltern finden in der Broschüre „Zeit für Familie und Beruf“ des Bundesfamilienministeriums Anregungen für die Aufteilung des Elterngeld(Plus)-Bezugs.

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