FFP-Pressemitteilung 4 / 2021

"Resilienz" - die Zauberkraft gegen den Corona-Blues

07. Apr 2021

Am heutigen Weltgesundheitstag setzt sich die WHO für mehr Chancengleichheit bei der gesundheitlichen Versorgung ein. Das FFP verweist auf einen wichtigen Faktor für persönliche Gesundheit – die „Resilienz“. Diese „Widerstandskraft“ gehört auch auf die personalpolitische Agenda, wenn es um das Gesundheitsmanagement geht.

Dieses Jahr steht der WHO-Weltgesundheitstag unter dem Motto: „Building a fairer, healthier world“. Die Corona-Pandemie hat alles ins Ungleichgewicht gebracht – und weltweit Ungerechtigkeiten verstärkt. Die Folgen des Stresses und der Isolierung werden auch nach Abklingen der Corona-Zeit zu spüren sein, so Sabrina Benighaus, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP). Darum heißt es, jetzt aktiv zu werden – und die eigene Resilienz zu stärken.

Resilienz: Was heißt das konkret?

Mit diesem Begriff wird die Kraft beschrieben, die Menschen Herausforderungen in ihrem Leben entgegensetzen. Bei Schwierigkeiten ist es erforderlich, sein Verhalten zu verändern und den Umständen anzupassen – wer das schafft, der zeigt Resilienz. Diplom-Psychologin Marika Köhler sagt dazu: „Es gibt Menschen, die nichts aus der Bahn zu werfen scheint. Was unterscheidet diese Menschen von denjenigen, die mit Schicksalsschlägen hadern und manchmal sogar daran zerbrechen? Der Schlüssel ist Resilienz.“ Wie die Expertin ausführt, ist es durchaus möglich, dass sich Menschen diese „seelische Widerstandskraft“ aneignen können, wenn sie darüber noch nicht verfügen.

Prävention vs. Spätfolgen

„Vermutlich werden in der Post-Corona-Zeit noch häufig Spätfolgen der Belastungssituation auftreten“, so Sabrina Benighaus, Expertin für Pflege- und Gesundheitsmanagement. „Darum ist unter den gegebenen Umständen Prävention ein wichtiger Bereich der Gesundheitspolitik eines Unternehmens. Arbeitgebende sollten sich vor Augen führen, welche positiven Effekte gesundheitsförderliche Maßnahmen für Beschäftigte in diesen stressbelasteten Zeiten haben. Oder andersherum: Spätfolgen des derzeitigen Stresses können zu erhöhten Krankheits- und Ausfallzeiten führen.“

Mögliche Maßnahmen: Was kann der Betrieb tun?

„In der Corona-Pandemie mussten alle Betriebe umdenken: Es wurden flexible, sicherheitsorientierte Maßnahmen für ihre Mitarbeitenden nötig, die oft schnell aufgestellt werden mussten“, resümiert Henning Stroers, Geschäftsleiter des FFP. Diese neuen Konzepte sollten so ausgerichtet sein und auch dahingehend weiterentwickelt werden, dass sie für die Mitarbeitenden keine Erhöhung des Stresslevels bedeuten – etwa durch ein Verschwimmen von beruflichem und privatem Bereich, der Entgrenzung. Vielmehr gibt es die Chance, dass die neuen Modelle „Win-win“-Situationen werden.
„Vereinbarkeit“ hieß und heißt auch weiterhin ein wichtiger Zielpunkt der modernen Arbeitsorganisation, so Stroers. „Egal, welche Bereiche ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin vereinbaren möchte, es lohnt sich diesen Prozess betriebsseitig zu unterstützen“. Dabei kann es um die erhöhte Sorgearbeit gehen, die plötzlich mehr Zeit braucht – für Kinder oder die Pflege von Angehörigen. Es kann aber auch ein anderer Bedarf sein, der eine individuelle Lösung notwendig macht, zum Beispiel, ein angestrebtes Ehrenamt.
„Lösungsansätze zur Entlastung von Mitarbeitenden gelingen vor allem durch eine empathische Kommunikation, die die Führungskräfte proaktiv anbieten sollten“, hält Henning Stroers fest. „Kommunikation, vor allem auf Augenhöhe, ist ein wichtiger Faktor, um die Resilienz von Beschäftigten zu gewährleisten. Der Betrieb profitiert durch seine personalpolitischen Schritte dadurch, dass diese motivierte und gestärkte Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervorbringen.“

Termin-Tipp zum Thema: Online-Seminar 4.05.2021

Unter dem Titel „Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Gesundheit –
Noch belastbar oder schon nervenstark?“ findet dieses Online-Seminar vom Kompetenzzentrum Frau & Beruf Münsterland statt. Die 2-stündige Veranstaltung (10 – 12 Uhr) mit dem Untertitel: „Resilienz als Schlüssel zur Krisenbewältigung“ ist kostenfrei und wird vom FFP organisiert und moderiert.
Diplom-Psychologin Marika Köhler wird als Referentin ein gelingendes betriebliches Gesundheitsmanagement in den Blick nehmen und konkret wichtige Maßnahmen zur Stärkung der persönlichen Resilienz vorstellen.
Mehr Informationen zum Seminar sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier.

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