Demografischer Wandel und Pflege

Die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stellt vor dem Hintergrund demografischer Entwicklungen sowohl für pflegende Arbeitnehmende als auch für die jeweiligen Arbeitgebenden eine Herausforderung mit stark zunehmender Bedeutung dar.

Foto: Can Stock Photo Inc./ gajdamak

Deutschland steht einer steigenden Zahl älterer Mitmenschen gegenüber, die der Pflege und Betreuung bedürfen. Prognosen gehen von rund 3,4 Millionen pflegebedürftigen Personen im Jahr 2030 aus, aktuell sind es ca. 2,5 Millionen. Gleichzeitig wird ein Großteil der Pflegeleistungen privat und durch Angehörige erbracht und birgt damit potenzielle Vereinbarkeitskonflikte mit der Erwerbstätigkeit der Pflegeperson. Etwa zwei Drittel der pflegenden Angehörigen sind im erwerbsfähigen Alter.

Folgekosten einer mangelnden Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

Eine gelungene Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kann nicht nur für die erwerbstätigen Pflegenden selbst, sondern auch für die Arbeitgebenden von Nutzen sein. Denn für die Unternehmen bedeutet die Unterstützung pflegender Beschäftigter nicht nur die Sicherung wichtiger Fachkräfte: Eine Untersuchung des FFP im Jahr 2011 ergab, dass Betrieben durch mangelhafte Vereinbarkeit von Beruf und Pflege jährlich deutschlandweit Folgekosten in Höhe von 18,9 Milliarden Euro entstehen.

Der größte Faktor in dieser Rechnung, noch vor Krankheit und kurzfristiger Abwesenheit vom Arbeitsplatz, ist der sogenannte Präsentismus: Fast die Hälfte der errechneten Folgekosten ist darauf zurückzuführen, dass Arbeitnehmende sich trotz pflegebedingter Erschöpfung an den Arbeitsplatz schleppen, dort jedoch vermindert leistungsfähig sind. Diese Kosten ließen sich durch eine an Familienbewusstsein ausgerichtete Personalpolitik eindämmen.

Lesen Sie mehr zu der Zusammensetzung und der Berechnung der Folgekosten im zugehörigen Factsheet. Die gesamten Ergebnisse der Untersuchung finden Sie auch kostenlos zum Download auf der Seite des Projekts "Carers@Work".

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