FFP-Pressemitteilung 6 / 2019

Seminar "Delegation" - Erkenntnisse fürs Handwerk

13. Jun 2019

Bei der letzten inhaltlichen Veranstaltung des Projektes „Fit für Führung und Familie“ befassten sich 13 Führungskräfte aus zehn Betrieben mit den Grundlagen der Delegation sowie mit dem eigenen Delegationsverhalten. Diplom-Psychologin und Coach Marika Köhler führte durch die Veranstaltung bei der IKK classic in Münster-Nord.

Was macht gute Delegation aus und was bewirkt sie?

Eine der Kernkompetenzen von Führungskräften ist die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und damit den Mitarbeitenden Orientierung zu geben. Mithilfe von klar definierten Aufgaben, Befugnissen und Verantwortlichkeiten werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur eigenständigen Durchführung von delegierten Aufgaben befähigt. Dabei geht es nicht nur darum, in Eigenregie Aufgaben auf die Mitarbeitenden zu übertragen. Einen großen Anteil an der Delegation hat auch die Entscheidungsfindung im Team – wobei die Führungskraft letztverantwortlich die Entscheidung trägt. Stefan Kampert von der Tischlerei Kampert GmbH & Co. KG nahm am Seminar teil und hält fest: „Delegation soll eine Win-Win-Situation sein. Dafür muss es erstens geeignetes Personal geben und zweitens eine Vertrauensbasis zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden. Dann fühlen sich die Mitarbeitenden sowohl wertgeschätzt als auch eingebunden. Unserer Erfahrung nach eine wichtige Basis dafür, dass sie dem Betrieb lange erhalten bleiben“.

Delegationsverhalten auf dem Prüfstand

Um Delegationsblockaden, Ängste und Unsicherheiten aufzudecken, lud Marika Köhler die Teilnehmenden zur Reflexion des eigenen Delegationsverhaltens ein. Die Mehrzahl der Teilnehmenden kam dabei zu dem Schluss, dass sie ihren Mitarbeitenden nicht noch mehr Aufgaben aufbürden möchten, da diese schon sehr belastet seien. Ebenso wurde angegeben, dass Führungskräfte des Handwerks auch weiterhin gerne dem praktischen Teil ihrer Arbeit nachgehen. Wenn ein Großteil dieser Aufgaben delegiert werde, seien sie nicht mehr mitten im Geschehen und es bliebe vermehrt die oft ungeliebte Arbeit am Schreibtisch.

Tipps für die gelungene Delegation

Im Seminar ging es darum, zum einen Delegationshemmnisse auf Seiten der Führungskräfte und zum anderen unentdeckte übertragbare Tätigkeiten aufzudecken. Marika Köhler „Die Führungskräfte erfahren durch die eigene Reflexion, dass sie mehr Aufgaben delegieren können als sie denken. Wichtig ist schließlich, sich selbst und seine eingefahrenen Verhaltensweisen zu hinterfragen, um aus der Nicht-Delegationsfalle auszubrechen“, erklärt Köhler.

Das Projekt

Das Projekt „Führungskräfte im Handwerk (FüH)“ (2017-2019) ist ein mehrdimensionales Unterstützungskonzept zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität von Führungskräften. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Federführung liegt beim Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP), Forschungsschwerpunkt an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL). Als Kooperationspartnerin engagiert sich im Projekt zum einen die IKK classic. Als Krankenkasse des Handwerks bringt sie einschlägige Erfahrungen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung für die Zielgruppe mit. Zum anderen unterstützt die Handwerkskammer (HWK) Münster mit ihrer umfassenden Expertise rund um das Thema Personalentwicklung im Handwerk das Projekt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Anhang:

  • Weitere Informationen rund ums Thema Delegation im Handwerk finden Sie hier!

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