FFP-Pressemitteilung 2 / 2015

Zum Equal Pay Day: Strategien gegen das Gehaltsgefälle

20. Mär 2015

Viele Meinungen, viele Zahlen, viel Engagement: Schon im Vorfeld des internationalen Aktionstags „Equal Pay Day“ (EPD), der in Deutschland am 20. März stattfand, wurde ausgiebig über eine gerechte Bezahlung von Männern und Frauen diskutiert. Warum klafft die Engeltschere immer noch so massiv auseinander? Nach aktuellen Einschätzungen des Statischen Bundesamtes liegt die Differenz bei 22 Prozent – nahezu unverändert seit 2002. 

EPD- Motto: Spiel mit offenen Karten

„Über Geld spricht man“, so Henrike von Platen. Die Präsidentin des Netzwerkes „Business and Professional Women“ (BPW) fordert „Transparenz“- Männer und Frauen sollen ihre Gehälter offenlegen, um zu vergleichen. Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig setzte das Thema ganz oben auf ihre Agenda. Sie läutete die EPD-Kampagne 2015 mit dem Wunsch ein, keinen „Klassenkampf“ zwischen Männern und Frauen zu führen, sondern gemeinsam Gerechtigkeit anzustreben. Das „Spiel mit verdeckten Karten“ lotete sie aus als „einen der Mechanismen, die zur Ungleichheit führen“.

Offene Karten sind wichtig, offene Arbeitgeber wichtiger

Prof. Dr. Irene Gerlach        Foto: Nina Weymann-Schulz

„Die geforderten offenen Karten sind eine von vielen möglichen Maßnahmen“, so Professorin Irene Gerlach vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik. „Der wichtigste Ansatzpunkt gegen die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern ist aber die bis heute vielfach gelebte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Frauen scheiden oft viele Jahre aus dem Arbeitsleben aus, um sich um Kinder oder Angehörige zu kümmern. Diese Familienzeiten können ihre Qualifikation veralten lassen und als Rechtfertigung für Entgeltungleichheit herangezogen werden.“
Der Lösungsweg der Politik-Professorin: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie muss weiterhin forciert werden – und zwar sowohl für Frauen, als auch für Männer. Ist die Vereinbarkeit gesichert, wird auch die Lohndifferenz stark abnehmen“

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